HUT - Frühjahr 2014
7. Hütter Unternehmer Talk |
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Wolfgang Griesert, Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück und Landrat Dr. Michael Lübbersmann stellten sich zu diesem Thema den Fragen von Herrn Laurence Mehl, Geschäftsführer der Neuen Osnabrücker Zeitung. In welcher Form können Stadt und Landkreis Osnabrück besser kooperieren und wie könnte ein gemeinsamer Gestaltungsraum konkret aussehen? Dr. Christoph Averdiek-Bolwin legte in seinem einführenden Impulsreferat den Fokus auf mögliche Verbesserungspotenziale: „Auch wenn der Wirtschaftsraum Osnabrück derzeit im deutschlandweiten Vergleich noch im Mittelfeld angesiedelt ist, liegt in unserer Region das Potenzial, eine der Top-Wirtschaftsregionen in Deutschland zu werden. Die Innovationskraft der ansässigen Unternehmen ist groß, der Bildungs- und Hochschulstandort gewinnt zunehmend an Bedeutung und die Infrastruktur mit mehreren Autobahnen, dem Flughafen Münster-Osnabrück und guter Bahnanbindung ist sehr vorteilhaft. Dabei ist eines sicher: Die nachhaltige Stärkung des Wirtschaftsstandortes kann nur durch eine kooperative und überregionale interkommunale Zusammenarbeit erreicht werden.“ In der anschließenden Talk-Runde stellten Lübbersmann und Griesert zunächst die positiven Beispiele einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Stadt vor. Ob der Zusammenschluss der Sparkasse, der gemeinsame Gesundheitsdienst, das Innovationscentrum oder die Kooperationen in den Bereichen Klimaschutz und Tourismus – an einigen Stellen erfolge bereits eine erfolgreiche Arbeit. „Gemeinsame Verantwortung schweißt auch zusammen und binden uns aneinander“, so Griesert. Im Anschluss rückte Moderator Mehl den Blick indes auch auf Bereiche, in denen die Zusammenarbeit noch verbessert werden könnte, um Synergieeffekte zu erzielen und Spannungsfelder abzubauen. Ob die bereits geplante und dann wieder verworfene Fusion der Volkshochschulen (Griesert: „Die Zeit war noch nicht reif. Das Thema ist aber nicht ad acta gelegt“), in der Entsorgungs- und Energiewirtschaft, das Gastschulgeld oder die Krankenhausversorgung. „Mit Sicherheit gibt es noch zahlreiche Punkte, in denen besser kooperiert werden könne“, betonte Lübbersmann. Dies dürfe aber nicht von der Politik verordnet werden, sondern müsse wachsen und auf freiwilliger Basis geschehen. Ein großes Zeitfenster nahm auch die Diskussion zum Thema „Infrastruktur“ ein. Vor allem der Lückenschluss der A 33 sowie die Auslastung des Flughafens Münster-Osnabrück wurden angesprochen. Hier gelte es gemeinsam Strukturen bereit zu stellen, die den hiesigen Unternehmen, die oftmals global unterwegs seien, in ihrer Arbeit unterstützen. Zum Ende der Veranstaltung wagten die Podiumsteilnehmer einen Blick in die Zukunft, in der Stadt und Landkreis gleichberechtigt und gemeinsam die Entwicklung voran bringen könnten. Griesert würde dabei das Tecklenburger Land, Münster und die niederländische Grenzregion mit ins Boot nehmen. „Dann könnten wir bis 2030 zu den Top-Ten der deutschen Regionen gehören“, war sich das Osnabrücker Stadtoberhaupt sicher. „Es gibt kein Halt vor gelben Ortsschildern.“ Landrat Lübbersmann sah in einer von Stadt und Landkreis gemeinsam gestalteten Zukunft „ein Riesenpotenzial. Dies eröffne die Möglichkeit, sich noch viel stärker mit der Region zu identifizieren und „als Botschafter nach draußen zu gehen.“. Dazu ist es für ihn von höchster Bedeutung, Hochschule und Universität in Osnabrück weiter zu stärken, so auch das wichtige Thema Bildung weiterzuentwickeln und dann letztlich Firmen mit qualifizierten Fachkräften an die Region zu binden. Verstecken müssen sich Stadt und Landkreis Osnabrück schon jetzt nicht. „Wir sind ein attraktiver Standort mit günstigen Mieten und günstigen Gewerbeflächen“, betonte Lübbersmann und: „Das müssen wir nutzen und weiterentwickeln.“ Der Osnabrücker Raum entwickelt sich besser, als es so manche Studie darstellt, allerdings: Zu tun gibt es dennoch genug, wenn wir an uns glauben, kann das Kräfte freisetzen“, ist der Landrat überzeugt. |
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Über eine Finanzspritze in Höhe von 1500 Euro freute sich die Patsy & Michael Hull Foundation. Diese Summe ist bei der Veranstaltung gesammelt worden und durch Aufstockung der akku Unternehmensberatung GmbH und der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft KMP Dr. Klein, Dr. Mönstermann + Partner GmbH zusammengekommen. |
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Link zum Bericht: OS1.TV
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