HUT - Herbst 2016
30. November 2016
11. Hütter Unternehmer Talk zum Erfolgsfaktor Toleranz
„Erfolgsfaktor Toleranz in Unternehmen und Gesellschaft“ lautete des Thema des 11. Hütter Unternehmer Talks (HUT). Zu diesem Thema konnten die Veranstalter der akku Unternehmensberatung GmbH, der KMP Dr. Klein, Dr. Mönstermann + Partner mbH und der Wirtschaftsförderung der Stadt Georgsmarienhütte zwei hochkarätige Referenten gewinnen: Professor Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber und Prof. Dr. Felix Osterheider gaben Impulse zu den moralischen und wirtschaftlichen Dimensionen der Toleranz und tauschten im Dialog ihre Standpunkte aus.
Die Begrüßung der rund 200 Gäste im Café und Restaurant am Kasinopark übernahm Mitveranstalter Dr. Christoph Averdiek-Bolwin. „Toleranz ist in großen wie in kleinen Betrieben ein wichtiger Faktor für ein gleichberechtigtes Miteinander aller Kollegen, für Ideenaustausch, Motivation und damit für unternehmerischen Erfolg.“, betonte er. Gleichwohl sei Toleranz nicht grenzenlos. Dort, wo das friedliche Miteinander existenziell gefährdet sei, ziehe sich die Grenze zum Nicht-Tolerierbaren.
Das Nicht-Tolerierbare machte auch der Arbeitsdirektor der Georgsmarienhütte GmbH, Prof. Dr. Felix Osterheider, in seinem Impulsstatement zum Thema. Es gebe in Unternehmen Dinge wie zum Beispiel Diebstahl oder Alkohol am Arbeitsplatz, bei denen man keine falsch verstandene Toleranz walten lassen dürfe. Weiterhin berichtete Osterheider über die Erfahrungen der Georgsmarienhütte GmbH mit dem Thema Toleranz. Diese habe man in der Vergangenheit klassisch und nachbarschaftlich gelebt und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Gerade für Führungskräfte sei es wichtig, sich auch einen zweiten Blick zu wahren, Dinge und Verhaltensweisen zu hinterfragen und auch Selbstreflektion zu beherrschen: „Wer seine eigenen Schwächen kennt, kann auch mit den Schwächen anderer besser umgehen und wer sich die Stärken anderer klarmacht, kann über ihre Schwächen leichter hinwegsehen“.
Als Überschrift für den Zusammenhalt einer pluralen Gesellschaft bezeichnete Professor Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber die Toleranz beim Einstieg in seinen Vortrag. Der Theologe und Ethiker war von 2003 bis 2009 Vorsitzender des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland und von 2010 bis 2014 Mitglied des Deutschen Ethikrates. In der heutigen Zeit werde zwar mit anderen Lebenseinstellungen und -formen, beispielsweise innerhalb der Familie, großzügiger umgegangen als noch vor zehn Jahren. Trotzdem habe es gerade in den letzten Monaten im Rahmen der Flüchtlingssituation gesellschaftliche Entwicklungen gegeben, die der Toleranz abträglich seien. Dieses gelte zu verhindern: „Verschiedenheit und Toleranz sind die DNA unserer Gesellschaft – das gilt für jeden Bereich und jedes Unternehmen, das zukunftsfähig sein will.“ Er erklärte in diesem Zug den Unterschied zwischen dem Nicht-Tolerierbaren, was sich gegen nicht akzeptable Verhaltensweisen eines Menschen richte, und der Intoleranz, die sich gegen einen ganzen Menschen richte. Weiterhin könne Toleranz nur praktiziert werden, wenn eine gemeinsame Ordnung wie die Familie, das Unternehmen oder der Staat akzeptiert werden würden.
Im Meinungsaustausch zwischen Prof. Dr. Felix Osterheider und Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber ging es danach vor allem um die praktische Umsetzung von Toleranz auf verschiedenen Ebenen des täglichen Lebens. So wurden zum Beispiel die Präsidentenwahl in den USA und die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft an Katar und die dortigen Arbeitsbedingungen thematisiert. Die Gäste erhielten die Gelegenheit, sich ebenfalls mit Fragen einzubringen.
Im Anschluss an den Vortrag konnten traditionell bei Getränken und Currywurst offene Fragen geklärt und alte und neue Kontakte gepflegt und geknüpft werden. Von den Spenden der Gäste wird dieses Mal das Familienzentrum Alt-Georgsmarienhütte gefördert. Leiterin Sandra Ludwig und Pastor Nils Donadell gaben im Rahmen der Veranstaltung einen Überblick über den Werdegang und die Zukunft des Zentrums und stellten die dort stattfindenden interkulturellen Angebote vor.
HUT-Spende: 2.000 Euro für die Lutherkirchengemeinde Georgsmarienhütte
Über eine Spende in Höhe von 2.000 Euro kann sich die Lutherkirchengemeinde Georgsmarienhütte freuen. Diese Summe war zusammengekommen und wurde im Dezember 2016 durch die Veranstalter an Pastor Nils Donadell und Günter Wilde als Vertreter des Kirchenvorstandes übergeben.
Die beiden bedankten sich im Namen aller Gemeindemitglieder herzlich für die hohe Spendensumme. Sie soll für den Neubau des Gemeinde- und Familienzentrum an der Kirchstraße eingesetzt werden, für den Anfang 2016 der erste Spatenstich erfolgte.