Historischer Rundgang durch die „Alte Kolonie“
Die „Alte Kolonie“ im Stadtteil Alt-Georgsmarienhütte hat eine ganz besondere Geschichte. Ein neuer Rundweg macht diese jetzt mit Bildern und informativen Texten an den entsprechenden Orten erlebbar.Die Geschichte der Umgebung geht zurück auf das Königspaar Georg V. und seine Frau Marie, die das Königreich Hannover regierten. Das Königreich Hannover entsprach in etwa dem heutigen Land Niedersachsen. Die beiden investierten 1856 viel Geld in den Aufbau eines Hüttenwerkes, das heute noch steht und Stahl produziert. Eine ausführliche Recherche im Rahmen des Projektes "Leben in Alt-Georgsmarienhütte, Ortsteilentwicklung" zeichnet die Anfänge des Hüttenwerkes und seine Bedeutung für die Region nach.
Für die vielen Menschen, die damals hauptsächlich aus dem Harz hierherzogen, ließ das Hüttenwerk eine Siedlung mit Häusern im Harzer Stil errichten. Diese waren damals sehr komfortabel und modern. Aus dieser Siedlung wurde 1860 eine eigene Gemeinde, die allerdings eine Besonderheit aufwies. Die Verwaltung erledigte das Hüttenwerk, die auch den Bürgermeister ernannte. Ein im Königreich Hannover einmaliger Vorgang. Damit ist die Entwicklung des Ortsteils Alt-Georgsmarienhütte untrennbar mit dem Aufbau des Hüttenwerkes und der "Alten Kolonie" verbunden. Die Gründung der Gemeinde Alt-Georgsmarienhütte folgte so nicht dem "klassischen" Entwicklungsprozess, wie es bei vielen andere deutschen Städten der Fall war. Mit der Werksgründung 1856 änderte sich auch das Erscheinungsbild einer ganzen Region. Viele Arbeiter, Handwerke und Ingenieure kamen in das dünn besiedelte Dütetal. Sie haben andere Lebensgewohnheiten, Bedürfnisse und einen anderen Glauben. Die folgenden Broschüren zu den Anfängen von Alt-Georgsmarienhütte zeigen Besonderheiten und Schwierigkeiten der Neugründung auf:
Der historische Rundweg von ca. 2600 Metern Länge wurde vom Arbeitskreis Ortsteilentwicklung Alt-Georgsmarienhütte initiiert und macht an acht Stationen auf die sichtbaren und nicht mehr sichtbaren Merkmale dieses Stadtteils aufmerksam.
Auf den folgenden Seiten finden Sie weitergehende Informationen zu den einzelnen Stationen:
Die Hüttenschlackensteinhäuser gehören schon zur 2. Generation der Bauwerke des Ortes. Nach den ersten schwierigen Anfangsjahren machte die Hütte bald Gewinne und steckte sie in den Ausbau der Siedlung. Ab 1870 wurden solide Häuser aus Hüttenschlackensteinen, einem Abfallprodukt der Eisenproduktion, gebaut.
Station 3: Leben in der Kolonie
An diesem Ort standen sie einmal, die Häuser der „Alten Kolonie“. Fachwerkhäuser im "Harzerstil", die mit Ziegeln an den äußeren Hauswänden isoliert waren. Als sie gebaut wurden, wollten die Planer in Hannover auf jeden Fall vermeiden, dass hier Menschen in ungesunden Elendsquartieren zusammengepfercht wohnen.
Weiterlesen...Station 5: Schützenhaus
Nachdem 1856 das Hüttenwerk gegründet worden war, zogen viele Menschen zum Arbeiten nach Georgsmarienhütte, darunter einige schießsportbegeisterte Schützen. Diese gründeten 1865 die Schützengesellschaft Georgsmarienhütte und ließen noch im gleichen Jahr das Schützenhaus errichten.
Weiterlesen...Station 7: Krankenhaus
Eine werksnahe Arbeiterkolonie braucht ein Krankenhaus, damit die Verletzen sofort behandelt werden können. Zunächst behilft sich Dr. Wimmer mit einem umgebauten Arbeiterwohnhaus in dem 8 Betten Platz finden.
Die Menschen, die 1856 in das spätere Alt-Georgsmarienhütte zogen um beim Hüttenwerk zu arbeiten, kamen aus evangelischen Gebieten und hatten einen anderen Lebensstil als die hier lebenden Katholiken. Das war ein Problem: Wer sollte die Kinder taufen, die Brautpaare trauen und die Leichen beerdigen?
Weiterlesen...Station 4: Alte Wanne
Mit einem Startkapital von 328 Mark aus dem Überschuss des Waldbadbetriebes plante der Georgsmarienhütter Gemeinderat im Jahr 1925 den Bau eines Hauses für mehrere Nutzungen, besonders aber für die Jugend. Freiwillige aus Vereinen engagierten sich beim Abriss des Schlosses Monbrillant, das in der Schlossstraße stand.
Weiterlesen...Station 6: Parkanlage Holste-Teich
Das Hüttenwerk brauchte seit Gründung 1856 viel Wasser zur Kühlung der Werksanlagen. Deshalb hat es sich von Anfang an ein Wasserentnahmerecht aus der Düte gesichert. Doch das reichte nicht.
Weiterlesen...Station 8: Gesellschaftshaus/Kasino
Das 1872 vom Hüttenwerk erbaute Gesellschaftshaus hatte zwei Funktionen: Es sollte zunächst Geschäftspartnern des Werkes als Hotel dienen und gleichzeitig den vielen Vereinen in der Gemeinde Georgsmarienhütte als Versammlungslokal.
Ansprechpartner/in
Herr Herbert Reinersmann ![]() | |
Stadt Georgsmarienhütte, Zimmer 225 Oeseder Straße 85 49124 Georgsmarienhütte Telefon: 05401 850-225 Telefax: 05401 850-6225 E-Mail: herbert.reinersmann@georgsmarienhuette.de | |
Frau Galina Edinghofer-Dick ![]() | |
Amt / Bereich Fachbereich IV - Bauverwaltung, Stadtplanung, Tiefbau, Umwelt › Abteilung für Bauverwaltung, Liegenschaften und Tiefbau › Liegenschaften Stadt Georgsmarienhütte, Zimmer 224 Oeseder Straße 85 49124 Georgsmarienhütte Telefon: 05401 850-224 Telefax: 05401 850-6224 E-Mail: galina.edinghoferdick@georgsmarienhuette.de |