Station 7: Krankenhaus
Eine werksnahe Arbeiterkolonie braucht ein Krankenhaus, damit die Verletzen sofort behandelt werden können. Zunächst behilft sich Dr. Wimmer mit einem umgebauten Arbeiterwohnhaus in dem 8 Betten Platz finden. Dann wird ein weiteres umgebautes Wohnhaus mit 18 und schließlich 1872 ein richtiges Krankenhaus mit 32 Betten eröffnet.
Es gilt kurze Zeit nach Erbauung als musterhaftes Krankenhaus für kleinere Städte. Tatsächlich ist das Haus vorbildlich ausgestattet: Es verfügt über eine ausgeklügelte Frischluftzufuhr, Heizung und eine „reichliche Wasserversorgung mit reinem Gebirgswasser.“
Nach dem Umbau 1894 kommen weitere Verbesserungen dazu. Der Haupteingang wird ebenerdig angelegt, damit „der Treppentransport“ für Schwerverletzte entfällt. Es gibt zwei mit „Spülvorrichtungen versehene Closetts mit Pissoir“. Das Highlight an modernster Technik bildet aber die Ausrüstung des Krankenhauses mit elektrischem Licht. Fachleute halten es für hygienischer als Gaslicht. Den Strom erzeugt eine auf dem Hüttenplatz aufgestellte Dynamomaschine.
„Das ganze Krankenhaus mit seinen jetzigen Einrichtungen ist ein Bild der wärmsten Fürsorge für die Kranken.“ schreibt der Werkschronist Hermann Müller.
Während der beiden Weltkriege diente es als Lazarett zur Versorgung von verwundeten Soldaten.
Das Krankenhaus wurde bis 1933 als Knappschaftskrankenhaus geführt, seitdem befindet es sich in wechselnder kommunaler und kirchlicher Trägerschaft.
Abschnitts- und Übersichtsplan Station 7: