Station 4: Alte Wanne
Mit einem Startkapital von 328 Mark aus dem Überschuss des Waldbadbetriebes plante der Georgsmarienhütter Gemeinderat im Jahr 1925 den Bau eines Hauses für mehrere Nutzungen, besonders aber für die Jugend. Freiwillige aus Vereinen engagierten sich beim Abriss des Schlosses Monbrillant, das in der Schlossstraße stand. Die Baumaterialien durften wiederverwendet oder verkauft werden. So kam weiteres Geld in die Kasse für das geplante Jugendhaus. Ende des Jahres stand bereits der Rohbau, 1926 war das Gebäude fertig. Die Vereine konnten dort Räumlichkeiten mieten, so dass der Turnsaal regelmäßig zum Kino umfunktioniert wurde, in dem die in den 1920er Jahren üblichen Stummfilme mit Klavierbegleitung gezeigt wurden.
In den 1930er Jahren wurde in den oberen Räumlichkeiten ein Kindergarten eingerichtet, der mit Unterbrechungen dort bis 1947 in Betrieb war. An den Wochenenden konnte man für 30 Pfennige zwanzig Minuten ein Bad in den Kellerräumen nehmen. In einer Zeit, in der die meisten Häuser noch kein Badezimmer hatten, eine attraktive Sache. Wegen der Teilnutzung des Hauses als Bademöglichkeit erhielt nach umfassender Sanierung im Jahr 1976 das neu eingerichtete Jugendzentrum ab 1988 den offiziellen Namen „Alte Wanne“.