Bereits in den vergangenen Haushaltsrunden hatte der Erste Stadtrat und Kämmerer, Karl-Heinz Plogmann, darauf hingewiesen, dass mögliche Schwankungen bei den Gewerbesteuereinnahmen in Zukunft die finanziellen Gestaltungsmöglichkeiten verändern und einschränken könnten. Doch mit derart großen Einschnitten, wie sie jetzt durch die Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie aufgetreten und weiter zu erwarten sind, konnte auch der Kämmerer nicht rechnen: „Die wirtschaftlichen Einbußen durch die Corona-Krise werden uns aller Voraussicht nach nicht nur in diesem Haushaltsjahr, sondern auch in den kommenden Jahren noch beschäftigen.“ Ob überhaupt und wenn ja in welcher Höhe Entlastungen über Ausgleichszahlungen durch Bund und Länder kommen könnten, sei derzeit noch nicht abzusehen. „Wir stehen sicherlich vor einer schwierigen Aufgabe. Einer Aufgabe, der wir uns aber mit der gebotenen Weitsicht stellen werden“, so Plogmann. Dementsprechend fallen auch die Zahlen im Haushaltsplan für das Jahr 2021 aus. Im Gesamtergebnis sieht der Haushaltsentwurf ordentliche Erträge in Höhe von 54 256 100 Euro vor, denen Aufwendungen in Höhe von 67 135 100 Euro gegenüberstehen. Ein Fehlbedarf von rund 12,8 Millionen Euro.
Neben den laufenden Aufwendungen werden fast 24 Millionen Euro in die städtische Infrastruktur investiert. So sind neben Mitteln zur Fortsetzung der Entwicklung des Areals Rehlberg, vor allem Investitionen im Bereich der Schulen und Kindertagesstätten vorgesehen. Dazu zählen unter anderem der Neubau der Michaelisschule, die Errichtung eines Krippenhauses in Kloster Oesede, die Erweiterung der Sophie-Scholl-Hauptschule am Standort Kirchstraße sowie Sanierungsmaßnahmen an den Sporthallen Michaelisschule und Holzhausen. Auch Teil der investiven Ausgaben sind Maßnahmen zur Sicherstellung des Hochwasserschutzes, zur Steigerung der Attraktivität des Stadtzentrums oder die Errichtung einer Lärmschutzwand entlang der B 51 im Stadtteil Harderberg. Ebenso sind Haushaltsmittel für mögliche Projekte im Rahmen der Dorfentwicklung vorgesehen. Nicht zuletzt gewährt die Stadt Georgsmarienhütte in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens Zuschüsse. Dieses gilt beispielsweise für die Kindergärten im Stadtgebiet, für die Stadtbibliothek, für die zahlreichen Vereine und Verbände oder für den öffentlichen Personennahverkehr. Auch die Arbeit der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Bildungswerkstatt sowie die des Senioren- und Behindertenbeirates wird weiterhin durch die Stadt unterstützt.