Doch zunächst ging es erst einmal um Sport – genauer gesagt um Fußball. Kaum verwunderlich, dass viele Arme nach oben schnellten, als Lepenies danach gefragt hatte, wer denn im Fußballverein Fußball spielt. Und auch die Nachfragen, welche Mannschaftsteile für ein erfolgreiches Fußballspiel gebraucht werden, konnten problemlos beantwortet werden. Doch was hat Fußball mit Krankheiten – oder besser gesagt mit dem Schutz vor Krankheiten zu tun? „Im Prinzip spielt unser Immunsystem jedes Mal, wenn ein Krankheitserreger um die Ecke kommt, ein Fußballspiel. Auf der einen Seite spielt die Mannschaft der Bakterien oder der Viren und auf der anderen Seite unser Immunsystem“, so der Immunologe. Dabei kennen die Viren oder Bakterien im Grunde nur einen Mannschaftsteil, den Sturm. „Die kleinen Eindringlinge wollen so schnell wie möglich in unsere Zellen gelangen und sich vermehren – also im übertragenen Sinn, immer voll auf Angriff“, so Lepenies. Eine Abwehr oder ein Mittelfeld brauche es da gar nicht.
Das sieht beim menschlichen Immunsystem schon etwas anders aus. Die Fresszellen bilden den Sturm und „fressen“, wie der Name schon erahnen lässt, die eingefallenen Krankheitserreger im besten Fall bereits kurz nach dem Eindringen in den Körper auf. Im Mittelfeld tummeln sich die sogenannten B-Zellen, die in der Lage sind, wichtige Antikörper zu bilden, um die Erreger unschädlich zu machen. Und zu guter Letzt gibt es die T-Zellen, die den Abwehrblock vor dem Tor des Immunsystems bilden. T-Zellen können sogar bereits mit dem Erreger befallene Zellen im Körper aufspüren, dort eindringen und so eine weitere Verbreitung verhindern. „Wenn alles gut läuft, geht das Immunsystem mit dieser starken Mannschaft klar in Führung“, so Lepenies.
Das animierte die Kinder zu der Frage, warum es denn eigentlich eine Impfung braucht, wenn der Körper doch bereits über so gute Abwehrkräfte verfüge. Eine berechtigte Frage, wie der Immunologe anmerkte, aber die Antwort gleich hinterherschob: „Keine Spielerin oder kein Spieler kann immer die vollen 90 Minuten spielen. Deshalb braucht eine Fußballmannschaft Verstärkung, gerade bei starken oder unbekannten Gegnern. Und genau so eine Verstärkung braucht auch unser Immunsystem in Form einer Impfung“. Impfungen trainieren zudem das Immunsystem in dem vereinfacht gesagt, Teile von abgetöteten Viren oder deren Baupläne in den Köper gespritzt werden. Dadurch kann das Immunsystem noch mehr Abwehr leisten und sich sogar erinnern, wenn ein Krankheitserreger versucht den Menschen krank zu machen. „So kann das Fußballspiel fast immer gewonnen werden“, bilanziert Lepenies abschließend.
Für die kleinen Forscherinnen und Forscher war die Reise durch das Immunsystem des Köpers die erste von insgesamt vier Vorlesungen in diesem Jahr. Bereits am Freitag, 1. Juli 2022, geht es weiter. Rund um diesen Termin bevölkern im Rahmen der Veranstaltung „Dino-City Georgsmarienhütte“ 25 lebensgroße Dinosaurier-Figuren die Oeseder Innenstadt. Keine Frage also, dass sich beim Wiki-Club an diesem Tag auch alles um die großen Echsen dreht. Weitere Informationen folgen dazu in Kürze. Wichtiger Hinweis: Die Kinder können sich jederzeit auf den Weg zu einem Wiki-Club-Diplom machen, das nach vier besuchten Vorlesungen ausgestellt wird. Wer also bei der ersten Vorlesung zum Thema Impfungen nicht dabei war, kann problemlos auch mit den Dinos starten. Alle Informationen rund um den Wiki-Club gibt es auch unter www.wiki-club.de.